
Wir übersetzen Digitalisierung in Open Enterprise Architekturen
Verbraucher und Geschäftskunden erwarten, dass Angebote komfortabel, überall und rund um die Uhr verfügbar sind. Das Internet und Online-Technologien ermöglichen das. Die Digitalisierung von Prozessen und Strukturen wird daher zum entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen. Und sie bietet Chancen: Waren und Dienstleistungen, die bislang nur regional angeboten wurden, können heute über Nacht auf Weltmärkte gebracht werden. Doch andererseits wächst der Konkurrenzdruck; Unternehmen sehen sich außerdem gezwungen, schneller auf Bedürfnisse zu reagieren, ihre Angebote in kürzerer Zeit zu entwickeln – und Geschäftsmodelle schnell an Online- und Digitaltechnologien anzupassen. Die digitale Transformation von Prozessen und Unternehmensstrukturen wird zur Herausforderung für Konzerne wie für mittelständische Unternehmen.
Herr Bals – wie digital sind denn die Unternehmen bereits?
Deutsche Unternehmen, insbesondere die kleineren und mittelständischen, stehen im internationalen Vergleich erst am Anfang mit ihrer digitalen Transformation. Auch wenn bereits erste Sparten, wie etwa die Finanzbranche, mitten in der Umstrukturierung stecken, hat bisher nur jedes dritte Unternehmen eine abteilungsübergreifende Strategie zur Digitalisierung entwickelt. Dabei fordert die zunehmende Digitalisierung ein Umdenken in allen Prozessen, in den IT-Systemen und -Architekturen. Internet und mobile Technologien ändern Geschäftsmodelle und erfordern den Aufbau neuer Kommunikations- und Marktplattformen. Kunden sind die Treiber dieser Transformation, ihre Kaufwünsche und das veränderte Konsumverhalten erfordern radikale Umstrukturierungen in den Unternehmen. Waren, Services, Ansprechpartner müssen überall, möglichst rund um die Uhr und möglichst einfach verfügbar sein. Die Unternehmen sehen diese Entwicklung zwar, wissen aber oft nicht, wie sie mit den neuen digitalen Kanälen umgehen und vor allem, wie sie ihre Systeme den neuen Kommunikations- und Informationswünschen anpassen können. Einer aktuellen Umfrage zufolge benötigen rund 80 Prozent der Unternehmen dabei professionelle Hilfe. Digatus unterstützt Unternehmen mit Softwarelösungen und Integrationsservices bei der digitalen Transformation. Mobile Softwarelösungen, Applications oder Apps, die Modernisierung vorhandener Schnittstellen, aber auch innovative Sicherheitsarchitekturen bilden dabei die Eckpfeiler einer “Open Enterprise Architecture”, also einer flexiblen, anpassungsfähigen und vor allem effizienten Systemgrundlage für eine erfolgreiche Digitalisierung.

Wo sollten Unternehmen bei der Umstrukturierung ansetzen?
Wir befinden uns mitten in einem technologischen Wandel, der nicht nur einzelne Geschäftsprozesse betrifft, sondern mehr noch auf die Unternehmenskultur wirkt. Die digitale Transformation fordert ein ganzheitliches Umdenken, sie revolutioniert die gesamte Wertschöpfungskette und muss daher zu allererst zur Chefsache werden. Diese Erkenntnis ist sicher der Startschuss dafür, bereits vorhandene, vereinzelte Digital-Projekte im Unternehmen zusammenzuführen und darauf aufbauend auch die Nachbarbereiche weiter zu digitalisieren. Langfristig werden sich Unternehmen und ihre IT-Organisationen neu erfinden müssen. Digitalisierung ist weit mehr als die Erneuerung von IT-Plattformen, der Einsatz von Cloud Computing oder der Durchdringungsgrad des Unternehmens mit mobilen Gerätschaften und digitalen Tools.
Was bedeutet das konkret?
In vielen Organisationen sind die IT-Systeme im Laufe von Jahrzehnten gewachsen, was oft zu einer hohen Komplexität und Heterogenität geführt hat. Oft wurden neue Technologien eingeführt, ohne die alten Anwendungen abzubauen oder zu ersetzen. Neue Funktionalitäten und Erweiterungen werden auch heute noch gerne nach dem Rucksackprinzip implementiert, anstatt sie sauber zu integrieren. Für die digitale Transformation muss dieser Flickenteppich an unterschiedlichen Systemen, Prozessen und Standards aufgelöst und in einer integrierten Landschaft umgesetzt werden – vor allem für Unternehmen, die sich zunehmend international durchsetzen und etablieren müssen. Erste E-Commerce-Aktivitäten beispielsweise bringen für produzierende Unternehmen oft den bisher unüblichen, direkten Kundenkontakt mit sich. Der notwendige Support erweitert zunächst nur die Aufgaben des Unternehmens, sollte aber auf lange Sicht dazu führen, dass Kundenkritik und Anwendungsprobleme in die Produktionsprozesse einfließen und Angebote verbessern helfen. Dazu aber ist es notwendig, für einheitliche Kommunikationswege zwischen Abteilungen, die bislang eher wenig miteinander zu tun hatten, zu sorgen sowie die Aufnahme und Nutzung von Kunden- und Kaufdaten effizient zu gestalten. Das ist nur ein überschaubares Beispiel für Veränderungen, die sich aus der zunehmenden Digitalisierung ergeben können. Aber solche Veränderungen und neue Verknüpfungen bisher getrennter Einheiten finden heute nicht mehr nur im Vertrieb oder im Marketing, sondern in allen Sparten eines Unternehmens statt. Das verändert die Rolle der IT; dieser Abteilung kommt eine Schlüsselrolle in der Digitalisierung zu. Sie kann nicht mehr Dienstleister einzelner Abteilungen bleiben, der für gewünschte Anwendungen Systeme plant, diese aufbaut und am Laufen hält. Die IT-Sparte der Unternehmen muss sich zum Inkubator wandeln, der Abteilungen in die Lage versetzt, durch innovative Online-Tools, digitale Technologien und vor allem effiziente Systeme zur Datenspeicherung und Datennutzung neue Geschäftsmodelle zu entwickeln oder bestehende Produkte und Services zu verbessern, diese zusätzlichen Angebote vielleicht auch vom physischen Warenstrom zu entkoppeln und Kunden oder Geschäftspartnern ohne zeitliche und lokale Limitierung zugänglich zu machen. Das so genannte Internet of Things, also die intelligente Vernetzung von Objekten wie Maschinen mit dem Internet und das Bereitstellen nützlicher Alltagsservices für Kunden, ist wohl das eindrucksvollste Beispiel für diese Entwicklung. Wer als Unternehmer dabei nicht Schritt halten kann, verliert mit seiner Innovations- auch die Wettbewerbsfähigkeit.
Was müssen Unternehmen also tun, um den Anschluss nicht zu verlieren?
Sie müssen sich in technischer Hinsicht mehr nach außen öffnen, auch wenn diese Forderung vielen Unternehmern Magenschmerzen bereitet. Es geht darum, online unterschiedlichste flexible und vor allem barrierefreie Interaktionsfelder für Mitarbeiter, Geschäftspartner, Händler, Lieferanten und Kunden einzurichten, also eine Open Enterprise Architecture zu schaffen, die es ermöglicht, intern effizient Daten auszutauschen, auf verschiedenen Kommunikations- und Onlinekanälen Kunden zu erreichen und die sich außerdem den Systemen von Geschäftspartnern oder Lieferanten öffnet. Es heißt also, Grenzen zu überwinden und Türen zu öffnen. Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und dem Verbarrikadieren hinter Firewalls müssen abgelöst werden durch eine offene, aber dennoch sichere IT- und Daten-Architektur. Eine solche Landschaft zu entwickeln und aufzubauen, versteht digatus als seine Aufgabe: Wir übersetzen Digitalisierung in Open Enterprise Architekturen.
Kunden verlangen mehr Sicherheit für ihre persönlichen Daten. Auch Unternehmen müssen ihre Daten heute mehr denn je vor unerlaubtem Zugriff von Wettbewerbern, der Politik oder Hackern schützen. Wie lässt sich diese Forderung mit offenen IT-Architekturen vereinbaren?
Gerade weil IT-Systeme heute höchste Sicherheit mit flexiblem Komfort vereinbaren müssen, müssen sich Unternehmen von den technischen Flickenteppichen der Vergangenheit lösen. Natürlich wirft der Anspruch, sich intern neu und stärker nach außen zu verlinken und dabei gleichzeitig Datensicherheit zu garantieren, viele technische Fragen auf. Aber diese sind unseren Erfahrungen nach lösbar. Sind die wirtschaftlichen Ziele und Perspektiven, die durch die Digitalisierung verfolgt werden sollen, festgelegt, kann aus diesen Plänen ein realistisches Sicherheits- und IT-Konzept aufgebaut und implementiert werden. Unserem Verständnis nach geht es bei der Digitalisierung im Open Enterprise oder offenen Unternehmen nicht nur um eine Onlinestrategie sowie Vernetzung. Vor allem die interne Kommunikation muss verbessert werden und dazu müssen Abteilungen und Firmenteile besser vernetzt und massiv im Einsatz neuer Techniken qualifiziert werden. Die Rolle der IT als Dienstleister und Versorger eines Unternehmens mit Technik verliert damit an Bedeutung, an ihre Stelle tritt eine business-getriebene IT-Intelligenz, die Management, Prozesse und Entwicklung eng verzahnt. Das verändert die Anforderungen an einen technischen Vorstand und Geschäftsführer oder den Chief IT Officer (CIO) signifikant.
Wie konkret?
Reines IT-Know-How rückt in den Hintergrund, dafür wird immer stärker ein business-orientiertes Verständnis für Prozesse und zukunftsorientierte Geschäftsmodelle verlangt. Der CIO wird zum Business-Enabler, der die Basis schafft für neue Angebote und Geschäfte. Wesentliche Entscheidungen, etwa welche Teile eines Unternehmens man online öffnet und wo besser Grenzen gezogen werden, können eben nicht mehr nur aus IT-technischer Sicht und Risikoabwägung gefällt werden. IT-Verantwortliche müssen in der Lage sein, dabei auch produkt- und servicespezifische Anforderungen zu berücksichtigen. Schwierigkeiten entstehen immer dort, wo die IT zu weit vom eigentlichen Geschäft entfernt ist.
Bei der Digitalisierung geht also nicht mehr nur um die Veränderung der IT-Architektur?
Genau; das Rechenzentrum bleibt zwar das Epizentrum der Digitalisierung. Doch in Zukunft wird die Agenda nicht mehr von Fragen nach Bandbreite, Verfügbarkeiten, Virtualisierungsgrad oder Rechenleistung dominiert,
sondern von Themen wie Schnittstellenmanagement, innovativen Sicherheitsarchitekturen und intelligenter Individualsoftware. Das sind die Hauptfaktoren, wenn es künftig darum geht, Forderungen der Kunden zu bedienen. Entscheidend wird es, schnell Prototypen für Angebote und Services nach flexiblen technischen Anforderungen entwickeln zu können, die sich außerdem schnell rentieren und auszahlen. In der digitalen Welt werden Warenangebote oft mit Serviceleistungen veredelt, die gerne auch noch nach Bedarf oder „on demand“ abzurufen sind. Solche Zusatzleistungen machen Produkte einzigartig oder unvergleichlich und helfen dem Unternehmen, sich dem Wettbewerbs- und Preisdruck zu entziehen. IT-Spezialisten kommt hier in ihrer Rolle als Berater eine tragende Rolle zu, sie werden in Zukunft die Möglichkeiten von Services durch Technik erkennen und ihren Kollegen empfehlen müssen. Wenn es darum geht, Alleinstellungsmerkmale zu entwickeln, lauten die Schlagwörter für die IT: Modularität, Innovation, Schnelligkeit und Flexibilität.
Wie unterstützt digatus Unternehmen bei der digitalen Transformation?
digatus liefert die maßgeschneiderten Software- und Integrationslösungen, die Unternehmen zur Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie benötigen. Wir analysieren in einem ersten Schritt die vorhandenen Systeme und Prozesse, entwickeln daraus zusammen mit den Unternehmen erste Schritte zur digitalen Transformation und setzen diese dann sukzessive um. Mit Apps und anderen mobilen Softwarelösungen sowie der Optimierung von vorhandenen Schnittstellen verfolgen wir zwar das Ziel, das Unternehmen stärker nach außen hin zu verlinken oder zu öffnen, gleichzeitig aber bauen wir die dazu notwendigen Sicherheitsvorkehrungen auf. Die Entwicklung eigener Software setzt ein hohes Maß an Erfahrung und Wissen voraus. digatus setzt dafür auf eigene Entwicklungsplattformen und agile Entwicklungsmodelle sowie auf ausgereifte Testprozesse. Dass wir damit erfolgreich arbeiten, zeigen digatus-Produkte und deren skalierbare Wartungs- und Betriebsstrukturen, die sich im B2C- und B2B-Umfeld bereits bewährt haben. Viel Erfahrung haben wir auch bei der Integrierung von Software gewonnen, wir setzen dabei auf eine standardisierte API-Management-Lösung unseres Partners CA Technologies. Neben weiteren Produkten von CA Technologies kommen bei digatus die Lösungen weiterer Hersteller von Unternehmens- oder ERP-Software zum Einsatz, die wir in teils äußerst heterogene Systeme integrieren.

Stephan Bals studierte Betriebswirtschaftslehre in Berlin, fand seinen Berufseinstieg bei der Siemens AG und ist seit nunmehr über 10 Jahren in unterschiedlichsten Managementfunktionen und als Unternehmer in der IT Branche tätig. An den Schnittstellen zwischen Business und IT ist er ein gefragter Mittler, Sparringspartner und Ideengeber. Anfang 2015 gründete er gemeinsam mit Herrn Felix Kirschner die digatus it group AG, mit dem Ziel einen marktrelevanten IT-Dienstleister in Deutschland „zu bauen“. Sein Aufgabenschwerpunkt in der digatus Gruppe liegt im Bereich Marketing, Vertrieb, Wachstumsmanagement und M&A.